
About me
Geboren 1996, absolvierte ich mein Abitur an der freien Waldorfschule Berlin-Havelhöhe / Berlin-Kreuzberg. Zu dem Zeitpunkt war klar: Das langjährige Violinspiel, das ich im Alter von 6 Jahren begann, sowie die Leidenschaft zum Kunsthandwerk in Verbindung mit den wissenschaftlich-physikalischen und historischen Aspekten vereinten sich in meinem Berufswunsch – dem Geigenbau.
Dieser Gedanke trug mich auch durch mein Studium Musikmanagement an der Universität des Saarlandes, in dem ich mich Themen aus Musikwissenschaft sowie moderner Projektorganisation zuwandte. 2019 schrieb ich meine Bachelorarbeit über die Geigenbautradition der „Alemannischen Schule“ und widmete mich damit einem bisher wenig erforschten Bereich des historischen Geigenbaus.
Nach meinem Studium begann ich die Ausbildung zur Geigenbauerin und schloss diese 2022 bei Geigenbaumeisterin Andrea Masurat in Lübeck ab. Die Berufsschule besuchte ich in Mittenwald, der Wiege der deutschen Geigenbautradition.
Dem Impuls der handwerklichen Wanderjahre folgend brach ich danach in ein Jahr auf, in dem ich fünf Praktika in Norwegen, Irland und den Niederlanden absolvierte. Neben zahlreichen Reparaturen und Mitwirkung an Neubauprojekten lag bei jedem dieser Praktika ein anderer Schwerpunkt: Bei Gesina Liedmeier in Velp, Niederlande befasste ich mich mit historischen Instrumenten sowie der Holzschnitzkunst. Bei Wiebke Lüders und Lukas Pawelka in Voss, Norwegen, besuchte ich an der Ole Bull Akademie eine der renomiertesten Hardangerfiedel-Werkstätten und ein wichtiges Zentrum der norwegsichen Folksmusik und -kunst. Mit Magnus Nedregard nahm ich am internationalen „Master to Master“ Symposion teil und machte wertvolle Erfahrungen im Bereich der Restaurierung historischer Violinen. Im Herzen der irischen Folkmusik, dem Küstenstädtchen Galway, besuchte ich den dort ältesten ansässigen Instrumentenmacher Paul Doyle und lernte dort besonders das kundennahe ausführen von Reparaturen der FolkmusikerInnen kennen. Bei Dominic Lyons in Knockabeha (Co. Kerry) in Irland befasste ich mich intensiv mit dem Lackieren einer Violine im antiken Stil und besuchte außerdem eine der größten irischen Folkfestivals, die Willey Clancy Summer School in Miltown Malbay.
Seit Sommer 2023 arbeitete ich selbstständig als Geigenbauerin und bin nach wie vor in internationalen Kooperationen und im engen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Generationen und Länder. Ich spiele selbst regelmäßig auf traditionellen irischen Sessions und bin so stets umgeben vom Puls der Musik, für die ich meine Instrumente baue.
Network
Violin making is characterised above all by its historical focus. Around 400 years ago, the great masters such as Amati, Stradivari, Guarneri or Stainer determined the models that are still made in almost every violin making workshop today. It seems as if the ideal, the perfect stringed instrument, had been found. The possibilities for documentation were limited at the time, and over the generations, affected by wars and epidemics, knowledge about wood and varnish, about harmonic relationships and the shaping of sound was lost.
For a long time, research into ancient knowledge tended to take place on an individual basis. Since the beginning of the 21st century, this pattern seems to be slowly changing. New research is being shared and welcomed, and research and working groups are forming across national borders, especially among younger generations. Lina Goldbach is also part of this new movement. Together with other violin makers, a network is emerging that is expanding more and more and whose members are actively exchanging ideas. Knowledge is exchanged, experiments are carried out together and plans are made to increase international exchange. In this way, they contribute to the progress of violin making and benefit from the motivation, experience and skills of others.
